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Hintergrund

Entwicklung

Viele Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 werden in Deutschland mit konventioneller Insulintherapie behandelt. Für diese Zielgruppe wurde das strukturierte Therapie- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetes-Patienten mit Insulintherapie von der Arbeitsgruppe Prof. Michael Berger, Düsseldorf, gemeinsam mit der Arbeitsgruppe des Krankenhauses München-Schwabing (Prof. Standl) entwickelt. Regelmäßig werden die Inhalte des Programms in Neuauflagen den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. Hierbei werden die Autoren von einem Fachbeirat unterstützt.

Abrechnung

Erstmals wurde 1993 im Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg die Abrechnung des Programms für Typ-2-Diabetes-Patienten zur Einleitung oder Optimierung der konventionellen Insulintherapie eingeführt. Schulung bei Insulintherapie wurde weltweit erstmals vergütet. Inzwischen haben die Kassenärztlichen Vereinigungen mit verschiedenen Kostenträgern Vereinbarungen über die Vergütung dieses Programms abgeschlossen. Voraussetzung zur Abrechnung sind die Teilnahme von Arzt und Medizinischer Fachangestellter am ZI-Fortbildungsseminar zum Programm für Diabetestherapie ohne Insulingabe sowie einem speziellen Seminar zum Programm für insulinbehandelte Typ-2-Diabetes-Patienten. Das Verbrauchsmaterial für die Patienten wird von den Kostenträgern ebenfalls erstattet.
Im DMP erfolgt die Abrechnung auf Grundlage der entsprechenden regionalen Vereinbarungen zwischen Kostenträgern und Kassenärztlichen Vereinigungen.

Evaluation

Von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Arbeitsgruppe Prof. U.A. Müller, wurde eine Studie durchgeführt, die ambulant nach diesem Programm in entsprechend fortgebildeten Arztpraxen geschulte Patienten mit stationär in der Universitätsklinik Jena geschulten Patienten verglich. Die Ergebnisse der ambulant geschulten Typ-2-Diabetes-Patienten waren denen der stationär geschulten gleichwertig. Die Einführung dieses Programms wurde evaluiert, indem Daten der geschulten Patienten in den Praxen erhoben wurden. Eine Kontrollgruppe wurde in dieser Erhebung nicht einbezogen, da man Patienten eine Leistung der Regelversorgung nicht vorenthalten kann.

Referenzen

Mueller U A, Mueller R, Starrach A, Hunger-Dathe W, Schiel R. Joergens V, Gruesser M. Should insulin therapy in type 2 diabetic patients be started on an out- or inpatient basis? Results of a prospective controlled trial using the same treatment and teaching program in ambulatory care and a university hospital. Diabetes & Metabolism 1998; 24: 251-255

Gruesser M, Hartmann P, Schlottmann N, Joergens V. Structured treatment and teaching program for type 2 diabetic patients on conventional insulin treatment: evaluation of reimbursement policy. Patient Educ Couns. 1996; 29(1):123-30.

Kuniss N, Müller UA, Kloos C, Müller R, Starrach G, Jörgens V, Kramer G (2018) Substantial improvement in HbA1c following a treatment and teaching programme for people with type 2 diabetes on conventional insulin therapy in an in- and outpatient setting. Acta diabetologica 55:131-137

Autoren

Dr. med. Monika Grüßer und Dr. med. Viktor Jörgens sind seit vielen Jahren in der Entwicklung und Einführung strukturierter Patientenprogramme tätig. Sie führten dies an der Universität Düsseldorf (Lehrstuhl für Stoffwechselkrankheiten und Ernährung, Prof. Dr. med. Dres. h.c. M. Berger) und später in Zusammenarbeit mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung durch. Gemeinsam leiteten sie viele Jahre die Geschäfte der Europäischen Gesellschaft für Diabetesforschung und der europäischen Diabetesstiftung. Seit dem Ruhestand von Dr. Jörgens 2015 ist Dr. Grüßer alleinige Geschäftsführerin.

Dr. med. Monika Grüßer
Dr. med. Viktor Jörgens

Die Autoren stehen gerne für Rückfragen oder Verbesserungsvorschläge zur Verfügung:
Dr-Viktor-Jörgens(at)t-online.de