Patientenschulungsprogramme


Startseite Schulung Typ 2 Diabetes für bedarfsgerechte Insulintherapie

Behandlungs- und Schulungsprogramm für bedarfsgerechte Insulintherapie

In Leitlinien wird empfohlen, die Insulintherapie mit einer Gabe von Verzögerungsinsulin zur Nacht zu beginnen. Diese Behandlung hat gegenüber einer Insulintherapie tagsüber eine Reihe von Vorteilen: Es kann kaum zu Unterzuckerungen kommen, wenn die Dosis des Insulins richtig gewählt wurde. Anders als bei Gabe von Verzögerungsinsulin tagsüber können die Betroffenen essen, wann sie möchten, und Mahlzeiten auch ganz weglassen. Eine Gewichtszunahme unter der Insulinbehandlung ist deshalb nicht zu befürchten. Auch führt mehr Bewegung kaum zu Unterzuckerungen.

In der 2022 publizierten GRADE Studie wurde mit dieser Form der Insulintherapie begonnen. Über im Mittel vier Jahre erlaubte dies den Patienten eine Behandlung, die mit nur wenig Einschränkungen von Diät und Lebensführung verbunden ist. Nach einigen Jahren reicht diese Therapie nicht mehr aus und es wird auch tagsüber Insulin notwendig. Das Behandlungs- und Schulungsprogramm „Bedarfsgerechte Insulintherapie“ ist auf diese Therapie abgestimmt.

Struktur und Inhalte

Das Programm umfasst zunächst vier Unterrichtseinheiten mit jeweils 90 Minuten in Kleingruppen mit bis zu acht Patientinnen und Patienten. Die erste und zweite Unterrichtseinheit sollen an aufeinander folgenden Tagen stattfinden, die übrigen im Wochenabstand, so dass der erste Teil des Curriculum in zwei Wochen absolviert wird. Zwei weitere Unterrichtseinheiten sind vorgesehen, wenn die Therapie mit kurzwirkendem Insulin ergänzt wird. Ist darüber hinaus eine Gewichtsabnahme gewünscht, ist eine 6. Unterrichtseinheit vorgesehen, in der die Patientinnen und Patienten das sinnvolle Einsparen von Kalorien erlernen.

Folgende Themen werden interaktiv erarbeitet:

  • Blutzuckerwerte, Beschwerden durch erhöhten Blutzucker, Hypoglykämie, Technik der Insulininjektion
  • Blutzucker-Selbstmessung, Schwerpunkt Essen und Trinken: Unterscheiden von fett-, eiweiß- und kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln, Erkennen von Nahrungsmitteln, die sich auf den Blutzucker auswirken
  • Folgeerkrankungen des Diabetes, Kontroll- und Früherkennungsuntersuchungen, diabetische Neuropathie, Perspektiven der Insulintherapie im Laufe der Zeit
  • Insulin und Blutzucker, Abschätzen von KE-Mengen und die dazugehörige Dosierung des kurzwirkenden Insulins vor den Mahlzeiten, körperliche Bewegung
  • Abschätzen von Kalorienmengen mit dem Ziel der Gewichtsreduktion

Der größte Teil des Patientenunterrichts lässt sich nach entsprechender Fortbildung von der Schulungskraft durchführen.

Das strukturierte Programm ist vom Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) zertifiziert und für den Einsatz in Disease-Management-Programmen (DMP) zugelassen, ebenso zur Durchführung als Videoschulung.

Entwicklung

Das strukturierte Therapie- und Schulungsprogramm wurde von der Arbeitsgruppe Prof. Michael Berger, Düsseldorf, gemeinsam mit dem Diabetes-Team der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Prof. U. A. Müller) entwickelt. Die aktuell vorliegende Neuauflage entwickelten Dr. M. Grüßer und Dr. V. Jörgens gemeinsam mit Dr. B. Mertes (Frankfurt), Dr. Nadine Kuniß (Universität Jena) und Dr. G. Kramer (Universität Jena). Regelmäßig werden die Inhalte des Programms in Neuauflagen den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst.

Evaluation

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Referenzen

Mertes, B., Gödde, S, Piorkowski, M., Kramer, G., Müller U. A., Kuniss N.:
Successful treatment with bedtime basal Insulin added to Metformin without weight gain or hypoglycaemia over Three Years. J. Clin. Med. 2020, 9, 1153; doi:10.3390/jcm9041153

Mertes, B.:
doi.org/10.1007/s00125-022-05755-w
Diabetologia (2022) 65 (Suppl 1): S129-130

Abrechnung

Im DMP erfolgt die Abrechnung auf Grundlage der entsprechenden regionalen Vereinbarungen zwischen Kostenträgern und Kassenärztlichen Vereinigungen.

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